29. September 2017 News


'Mit Medien leben - Sprache fördern'

Am 27. November 2017 fand an der Heilpädagogischen Schule Heerbrugg der Informationsabend ‘Mit Medien leben – Sprache fördern’ statt. Der Abend wurde von den Logopädinnen des Logopädischen Dienstes Mittelrheintal, in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzzentrum St. Gallen, gestaltet. Rund 80 Eltern und interessierte Fachpersonen sind der Einladung gefolgt.

Medienerziehung bei kleinen Kindern
Im ersten Teil des Abends zeigte Lea Stalder vom Kinderschutzzentrum St. Gallen in ihrem Referat ‘Faszination digitaler Welten – mit Medien leben lernen’ Wissenswertes zur Medienerziehung bei kleinen Kindern auf. Digitale Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Richtig genutzt, haben sie viele positive und bereichernde Seiten. Wichtig ist jedoch, dass der Medienalltag bereits frühzeitig bewusst gestaltet wird. 

Zur gesunden Entwicklung kleiner Kinder gehört, dass sie mit allen Sinnen die Welt entdecken und viele Beziehungserfahrungen machen können. Ein zu früher, hoher Medienkonsum stiehlt kleinen Kindern diesbezüglich wertvolle Zeit. 

Die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) empfiehlt, dass Kinder vor drei Jahren noch keinen Bildschirmkonsum haben sollten. Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren sollten am Tag insgesamt höchstens 30 Minuten fernsehen oder am Computer, an der Spielkonsole oder am Handy aktiv sein. Die ZHAW empfiehlt zudem keinen Internetzugang vor 9 Jahren. 

Viele Eltern streben einen massvollen Umgang mit Medien an. Dabei macht es Sinn, bereits frühzeitig mit den Kindern feste Regeln zu vereinbaren. Medien und Inhalte sollten gezielt und dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechend ausgewählt werden. Eine Liste mit hilfreichen Links und Tipps im Umgang mit Medien, die das Kinderschutzzentrum zusammengestellt hat, ist auf unserer Homepage zu finden. Weitere wichtige Informationen und Tipps zur Förderung der Medienkompetenz finden Eltern unter ‘www.jugendundmedien.ch’. 

Sprachförderung im Spiel und im Alltag 
Im zweiten Teil des Informationsabends konnten die Zuhörer zwischen zwei interessanten Vorträgen wählen, die von den Logopädinnen des logopädischen Dienstes Mittelrheintal angeboten wurden. Im Vortrag «Spiel und Sprache» wurde den Eltern anhand konkreter Beispiele der Zusammenhang zwischen der Spiel- und der Sprachenwicklung aufgezeigt. Die Eltern erhielten zudem viele Ideen, wie sie die Sprachentwicklung ihrer Kinder beim Spielen unterstützen können. 

Dass Sprache im Alltag gezielt gefördert werden kann, ohne dass explizite Sprachübungen gemacht werden müssen, wurde den Eltern im Vortrag «Sprachförderung im Alltag» anschaulich aufgezeigt. Sei es beim Anziehen am Morgen, beim Einkaufen oder beim Essen - im Alltag gibt es unzählige Gelegenheiten, Sprache zu fördern. Wichtig ist, dass der Zuhörer sprachlich aufmerksam auf das Kind eingeht, er dem Kind ein gutes sprachliches Vorbild ist und er auch immer wieder bewusst korrigierende Rückmeldungen gibt, in dem er dem Kind z.B. ein falsch ausgesprochenes Wort korrekt in seiner Antwort wiederanbietet. 

Weitere Tipps und Anregungen zur Sprachförderung, sowie Informationen zum Spracherwerb und zur Logopädie, finden Eltern auf unserer Homepage.